Sonntag, 19. August 2012

Daegu - unsere ersten Tage
(suh)Nach ca. 12h Flug, den ersten Koreanischvokabeln und nachdem wir herausgefunden haben, dass ich womöglich zukünftig für eine russische Prostituierte gehalten werden könnte - so zumindest nach den Angaben unseres Guidebooks - haben wir schließlich Daegu Airport erreicht. Da wir nun schon bereits ein paar Tage hier sind, und wir in so kurzer Zeit schon so viel neues gesehen und erlebt haben, schreibe ich nun einfach mal, was mich bzw uns verwundert und begeistert hat:
Daegu ist eine unwahrscheinlich lebendige, schillernde und laute Stadt. Überall gibt sieht man blinkende Lichter, tausende Shoppingläden. Sobald man einen Automaten bedient, "piept" "ploppt" und "pingt" es hier und da. Auch alle Erklärungen sind in einer Art Comic-Anime-Style, sodass man ständig denkt, man befinde sich in einer Art Trickfilm. Wenn einem nicht gerade der Straßenlärm in den Ohren dröhnt, erzeugen die Zikaden einen höllischen Lärm - ähnlich wie Grillen, bloß 3mal so laut. Sehr bewundernswert ist die Stadt zudem auch deshalb, weil sie Teil wie aus dem Nichts aus dem Boden gestampft erscheint. Zwischen all den riesigen Block und großen neuen Blockbauten finden sich immer wieder kleinere Relikte vergangener Zeiten. Dazwischen steht hier und da ein Tempel und noch viel auffallender sind die Kirchen, die sich wie kleine Fremdkörper westlicher Kultur dazwischen schieben. Hingegen ist es aber wiederum genauso verrückt, wenn auf einmal ein Kapellenkreuz in einem grellen Neonlicht aufstrahlt, als wollte man für die nächste Christparty werben. Dieser absurde Stilmix zeigt sich auch an manchen kleineren Häusern, wo man nicht selten auf Fenstersimse stößt, mit kleinen Gartenzäunen davor, als hätte man sie soeben aus einem deutschen Gartenzwerggarten geklaut.
Es ist großartig einfach nur das Treiben der Menschen in der Stadt zu bewundern. Vor allem ist ihre Mode besonders inspirierend, wie auch die Stadt ist alles bunt und farbenfroh, trendy und stylish. Hier fiel uns auch auf, dass Koreaner wohl ein ganz anderes Schönheitsideal haben, was auch den Hinweis unseres Guidebooks erklärt. Frauen tragen fast ausschließlich nur kurze Röcke und Shorts, hingegen bleibt alles übrige recht bedeckt. Massa, ein äußerst netter und hilfsbereiter Japaner, den wir im Hostel kennengelernt haben, hat uns erklärt, dass der schönste Teil einer Frau in Korea die Beine seien. Massa hat uns übrigens sehr gut durch die letzten Tage geführt. Ohne ihn wäre wohl das Bestellen im Restaurant echt schwierig geworden. Auch hat er uns gezeigt, wie man mit den metallenen Stäbchen die eher flutschigen und dünnen Häppchen isst, die eigentlich kaum zu greifen sind. Wären wir ihm nicht begegnet, hätten wir wohl unter Umständen verhungern müssen. Mit ihm und Aya, eine weitere Japanerin, haben wir schließlich auch das erste Mal Soju getrunken. Soju wird zum Essen gereicht und schmeckt ähnlich wie Vodka, hat allerdings nur 20%, wird dafür aber ununterbrochen getrunken. 
Die nächsten Tage werden wir nun erstmal nach Busan weiterziehen, um uns da noch ein wenig in der Sonne zu aalen, bevor das harte Studium losgeht. Wir versuche  euch weiterhin auf dem Laufenden zu halten.



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